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12.09.2023Nesslau Sharks – Aergera 2:5 (2:1,0:3,0:1) / Aergera – Winterthur 5:4 n.V. (1:2,0:1,3:1,1:0)

Aergera Giffers gewinnt erstes Saisonspiel in einem Krimi

Aergera Giffers ist der Auftakt in die erste Saison in der Prime League geglückt. Die Aufsteigerinnen aus dem Sensebezirk besiegten die Red Ants Winterthur in der Verlängerung. Auch im Schweizer Cup war Aergera erfolgreich.

Aergera Giffers hatte am Wochenende gleich zweimal die Gelegenheit, sich zu beweisen: am Samstag im Sechzehntelfinal des Schweizer Cups gegen die Nesslau Sharks (NLB), am Sonntag in der ersten Meisterschaftsrunde der Prime League gegen die Red Ants Winterthur. Die Aufgabe im Schweizer K.-o-Wettbewerb hatte es durchaus in sich, hatten die St. Gallerinnen in der vergangenen Saison gleich zweimal das Direktduell gewonnen. Tatsächlich geriet Aergera mit 0:2 in Rückstand, überwand danach aber seine Startschwierigkeiten und meisterte die Hürde Nesslau am Ende bravourös mit 5:2. Damit stehen die Giffersnerinnen im Achtelfinal.

Red Ants als erste UPL-Gegner

Am Sonntag ging es Schlag auf Schlag weiter. Mit den Red Ants Winterthur standen die Giffersnerinnen zum ersten Mal einem Gegner der Unihockey Prime League (UPL) gegenüber. «Unser Ziel ist es, dass wir in jedem Moment unser Bestes zeigen, egal was passiert», sagte Captain Lea Bertolotti nach dem Spiel. Die Senslerinnen traten von Anfang an motiviert und mutig auf, ein wenig Nervosität war jedoch bis auf die Zuschauertribüne spürbar.

Dementsprechend hektisch verlief auch die Startphase. Bereits nach drei Minuten brannte es lichterloh vor dem Giffersner Tor, die Verteidigung und Torfrau Noemi Jöhr hielten Aergera jedoch im Spiel. In der sechsten Spielminute konnten sich die Giffersnerinnen erstmals offensiv in Szene setzen, scheiterten jedoch an der Torhüterin Ronja Schmid. Im Gegenzug lancierte Winterthur einen schnellen Konter und erzielte das Führungstor. Nur zwei Minuten später doppelten die Gäste nach, Melea Brunner verwertete einen Freistoss. «Am Anfang sind wir etwas erschrocken», bilanzierte Captain Bertolotti nach dem Spiel. «Im Vergleich zum Samstagsspiel mussten wir mit einem ganz anderen Tempo umgehen.»

Doch wie schon am Vortag zeigte das Team von Richard Kaeser, dass es auch mit einem Rückstand umzugehen vermag. In der zwölften Spielminute zog Alyssa Buri allein vors Tor, scheiterte zuerst, versenkte aber den Nachschuss abgeklärt und verkürzte auf 1:2. Ein wichtiger Treffer, wie die spätere Bestplayerin Nadja Schüpbach fand: «Unser Ziel war es, den Red Ants ein Bein zu stellen. Dieses Tor hat uns gezeigt, dass wir auch gegen sie Tore schiessen können», sagte sie nach dem Spiel.

Durchzogenes zweites Drittel

Auch im zweiten Drittel war anfangs bei Aergera Durchhaltevermögen gefragt. Ein Fehlpass der Giffersnerinnen wurde von Annika Dierks eiskalt zum 1:3 ausgenutzt, während Aergera selbst nur wenig Ballbesitz und dementsprechend wenig Torchancen hatte. Doch im dritten Drittel meldeten sich die Einheimischen zurück: Nadja Schüpbach lancierte Bertolotti, die auf 2:3 verkürzte (47.). Eine Umstellung der Linien gab den Giffersnerinnen den nötigen Schwung, eine Pass-Stafette von Schüpbach und Samira Inglin resultierte in der 56. Minute im Ausgleichstreffer.

«Den Sieg riechen»

Und es kam sogar noch besser: Inglin doppelte in derselben Minute nach und brachte Giffers erstmals in diesem Spiel mit 4:3 in Führung. Die Red Ants gaben sich jedoch noch nicht geschlagen und erzielten in der 58. Minute wiederum den Ausgleich. Eine Zwei-Minuten-Strafe kurz vor Schluss brachte die Giffersner Fans erneut ins Zittern. Das Team von Richard Kaeser rettete sich zwar in die Verlängerung, es galt jedoch noch anderthalb Minuten in Unterzahl zu spielen. 

«Er hat uns gefragt, ob wir den Sieg schon riechen können», antwortet Schüpbach lachend auf die Frage, welche Worte ihr Trainer vor der Verlängerung ans Team gerichtet habe. Zumindest Schüpbach schien Siegesluft geschnuppert zu haben, war es doch sie, die Winterthurs Torfrau in der 6. Minute der Verlängerung bezwang und Aergera Giffers zum ersten Sieg in der neuen Liga schoss.

«Wir haben ihnen Geschenke gemacht und sie haben sie angenommen», sagte ein zerknirschter Gäste-Trainer Pascal Leu nach dem Spiel. «Wir wussten, dass Aergera kein einfacher Gegner wird», sagt er, «trotzdem sind wir schlussendlich an uns selbst gescheitert. Wir kamen zwar in die Abschlussposition, unsere Abschlussqualität war aber zu schlecht».

Aergera Giffers’ nächstes Spiel findet am kommenden Samstag auswärts gegen den UHC Laupen (ZH) statt.

Bericht Lena Brügger, Freiburger Nachrichten vom 12.09.2023.