Zwei Siege, zwei starke Auftritte und ein zweiter Tabellenplatz – Aergera Giffers hatte am Wochenende in der NLB allen Grund zur Freude.
«So glücklich und zufrieden wie am Sonntagabend bin ich schon lange nicht mehr gewesen», sagte Richard Kaeser am Montagmorgen am Telefon. Der Grund für die Glücksgefühle des Aergera-Trainers? Sein Team hatte am Wochenende in der NLB-Meisterschaft gleich zwei Siege errungen. Dabei sind den Senslerinnen sowohl Pflicht als auch Kür bestens gelungen. Gegen das starke Zäziwil setzten sie sich mit 5:4 durch, gegen Appenzell kamen sie zu einem 3:1-Erfolg. «Ich bin stolz auf die Leistung, die alle meine Spielerinnen abgeliefert haben. Wenn man mit einem solchen Gefühl in die Natipause kann, dann ist es perfekt.»
Nach dem Traumstart ...
Die Begegnung gegen Lejon Zäziwil war jene, in der die Senslerinnen mehr gefordert wurden. Aergera bündelte wiederum seine offensiven Kräfte, um mehr Tore zu erzielen. «Die neue Linienzusammenstellung hat vor zwei Wochen bestens geklappt, es gab keinen Grund, das wieder zu ändern», sagte Kaeser. Bereits nach 66 Sekunden traf Michelle Arn ein erstes Mal, Angela Kohler sorgte für den 2:0-Pausenstand.
Auch im zweiten Drittel trafen die Senslerinnen zweimal, Fanny Ecoffey gleich zu Beginn und Jana Kolly kurz vor Ende. «Wir haben in den richtigen Momenten die Tore erzielt, wenn Zäziwil eine Druckphase hatte oder auf bestem Weg war, die Oberhand zu gewinnen», freute sich Kaeser. So konnten die Einheimischen mit einem komfortablen 4:1-Vorsprung in die zweite Pause.
... das Zittern
Zäziwil ging im letzten Drittel «all in», forcierte seine besten Kräfte und verkürzte in der 44. Minute. «Mir war klar, dass sie wie die Feuerwehr kommen würden, und ich habe mit dem einen oder anderen Gegentor gerechnet. Mir wäre es jedoch lieber gewesen, es wäre etwas später gefallen», so Kaeser. Denn der Headcoach wusste, was ihm und seinem Team nun bevorstehen würde: ein fast 15-minütiger Spiessrutenlauf. Aergera schaffte es, den Ansturm der Bernerinnen gut abzuwehren. «Wir haben extrem gut defensiv gespielt, sehr viele Schüsse geblockt», freute sich der Headcoach über die Leidenschaft, mit der seine Spielerinnen ein weiteres Tor verhinderten.
Als Francine Riedo in der 54. Minute gar das 5:2 gelang, schien Aergera auf der sicheren Seite. Doch bloss eine Minute später verkürzte Zäziwil wieder. «Da blieben noch fünf Minuten zu spielen, und ich bin nochmals ins Schwitzen gekommen», gestand Kaeser. «Nach einem solchen Gegentreffer sind die nächsten Einsätze entscheidend. Die Spielerinnen haben es geschafft, ruhig und fokussiert zu bleiben, so haben wir diese heikle Phase gut überstanden.» Zäziwil gelang zwar der Anschlusstreffer, das 5:4 fiel aber erst vier Sekunden vor Schluss. So feierte Giffers einen verdienten, aber am Schluss erzitterten Sieg.
Alles im Griff gegen Appenzell
Am Sonntag gegen Appenzell brauchte der Sensler Headcoach keine Angst zu haben, dass seiner Equipe das Spiel entgleiten könnte. Das erste Drittel gewann Aergera mit 2:0, überstand dabei eine Zweiminutenstrafe unbeschadet. Nach einem torlosen zweiten Abschnitt sorgte Francine Riedo zu Beginn des letzten Abschnitts für die Drei-Tore-Führung. «Wir hatten das Spiel im Griff, waren sehr ballsicher und standen in der Defensive wiederum sehr kompakt», analysierte Richard Kaeser. «Appenzell hatte Mühe, sich gefährliche Torchancen zu erarbeiten.»
In der 53. Minute gelang es den Gästen doch einmal, sich durchzusetzen und auf 3:1 zu verkürzen. Doch die Giffersnerinnen steckten diesen Rückschlag souverän weg und behielten weiterhin die Oberhand. So schaute am Ende der fünfte Sieg im achten Saisonspiel heraus.
Nun hat Aergera zwei Wochen Pause, bevor es mit einem weiteren Doppelwochenende weitergeht. Am Sonntag gastieren die Senslerinnen in der Meisterschaft bei Basel Regio, am Samstag empfangen sie den NLA-Verein Wizards Bern Burgdorf zum Viertelfinal des Schweizer Cups. «Das wird ein richtiger Kracher», freut sich Kaeser schon jetzt auf die Partie.
Bericht Freiburger Nachrichten vom 29. Oktober 2024
Aergera Giffers vs UH Lejon Zäziwil 5:4 (2:0, 2:1, 1:3)
Aergera Giffers vs UH Appenzell 3:1 (2:0, 0:0, 1:0)