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11.11.2021Doppelrunde

Aergera Giffers steht dort, wo es hingehört

Aergera Giffers schloss die NLB-Hinrunde am Wochenende mit einem Sieg beim schlechter klassierten Nesslau und einer Heimniederlage gegen das vor den Freiburgerinnen liegende Rümlang-Regensdorf ab.

Begonnen hatte die Doppelrunde für Aergera Giffers am Samstag erfreulich – zumindest resultatmässig. Bei den Nesslau Sharks setzten sich die Freiburgerinnen mit 4:2 durch. «Der Sieg war am Ende verdient. Grundsätzlich war es nicht unbedingt eine gute Leistung von uns», sagt Trainer Richard Kaeser. Die Ausgangslage mit der dreieinhalbstündigen Busfahrt in die Ostschweiz sei nicht einfach gewesen. «Das ist ein Faktor, den man berücksichtigen muss. Es war toll, dass wir auf den frühen Rückstand reagieren konnten. Aber spielerisch haben wir nur das gemacht, was es gebraucht hat, um zu gewinnen.» Kaeser bemängelt, dass die einfachen Dinge zu wenig gut gemacht wurden. «Wir waren zu wenig genau und haben zu oft eine sehr gute Torhüterin benötigt, wobei das auch cool ist, wenn man auf eine solche zurückgreifen kann.»

Brutaler Spielverlauf

Am Sonntag im Heimspiel gegen die Hot Chilis Rümlang-Regensdorf hätte Aergera allerdings auch die beste Torhüterin nichts gebracht. Gleich mit 0:7 gingen die Senslerinnen unter. «Wenn man keine Tore schiesst, kann man nicht gewinnen», erklärt Kaeser trocken. Der ganze Spielverlauf sei extrem unglücklich gewesen. «Wir sind im Gegensatz zum Samstagspiel gut gestartet, spielten kreativ hinten raus und waren in der Mittelzone gefährlich. Auf den letzten fünf Metern vor dem Tor hatten wir aber ein Blackout.» Aergera Giffers dominierte zunächst und hatte gute Chancen, lag nach dem ersten Drittel aber mit 0:2 hinten. Besonders schmerzhaft war das zweite Gegentor, das vier Sekunden vor der Pause fiel. «Das war ärgerlich. Die Spielerinnen wissen, dass sie besser waren, und gehen dennoch mit einem Rückstand in die Kabine.» Kaeser versuchte in der Folge viel, nahm Änderungen in der Aufstellung vor und bereits neun Minuten vor dem Ende die Torhüterin vom Feld. «Wir haben bis zum Schluss gekämpft und insofern ein gutes Bild abgegeben», sagt Kaeser. «Aber wir hätten noch drei Tage spielen können, ohne ein Tor zu erzielen. Das 0:7 klingt natürlich brutal. Wenn man das nackte Resultat sieht, schaut es nach einer Ohrfeige aus – was es ein Stück weit auch ist. Rein spielerisch war die hohe Niederlage aber nicht verdient.»

Am richtigen Platz

Nach der Hinrunde der NLB ist Aergera Giffers mit fünf Siegen und vier Niederlagen auf dem fünften Zwischenrang klassiert. «Das passt, wir stehen an der richtigen Stelle. Gegen die vier vor uns klassierten Teams haben wir verloren, die hinter uns geschlagen.» Um auf eine Platzierung ganz vorne hoffen zu können, dafür fehle seinem Team die Konstanz über 60 Spielminuten, so Kaeser. «Gegen die hinter uns platzierten Mannschaften haben wir aber souveräne Auftritte gezeigt und die erforderlichen Punkte geholt. Wenn du nichts mit den Playouts zu tun haben willst, musst du diese Spiele gewinnen – wir haben geliefert.»

Dem Leader ein Bein stellen

Am nächsten Sonntag startet Aergera Giffers mit einem Auswärtsspiel bei Waldkirch-St. Gallen in die Rückrunde. Im ersten Saisonspiel unterlagen die Freiburgerinnen dem Leader zu Hause mit 2:6. «Nach der klaren Niederlage vom Sonntag freue ich mich auf dieses Duell. Wir wollen in die Rolle des Spielverderbers schlüpfen. Der Leader muss etwas zeigen, wir können frei und mutig aufspielen», blickt Kaeser voraus. In den nächsten Tagen werde er Waldkirch-St. Gallen gut analysieren und die nötigen Schlüsse daraus ziehen. «Und dann werden wir alles daransetzen, dem souveränen Tabellenführer ein Bein zu stellen.»

Frank Stettler, Freiburger Nachrichten vom 9. November 2021.