Die NLB-Frauen von Aergera Giffers verlieren die Auftaktpartie in den Playoffs gegen Unihockey Basel Regio mit 3:5, zeigen tags darauf am Rheinknie eine starke Reaktion und gleichen die Serie aus.
Nach dreiwöchiger Vorbereitung stand für Aergera am Samstagabend vor heimischer Kulisse das erste Spiel der Best-of-Five Serie gegen Unihockey Basel Regio auf dem Programm. Die Baslerinnen – wiederum nur mit 12 Feldspielerinnen auf dem Matchblatt – spielten von Beginn weg mit einer klaren Strategie, waren bei den Angriffsauslösungen extrem geduldig und entzogen der Partie so auf clevere Art und Weise das Tempo.
Licht und Schatten bei Aergera
„Agieren, statt Reagieren“. Richard Kaeser’s Worte fanden bei den Senslerinnen zwar Gehör, an der Umsetzung scheiterte es aber. Die knappe 2:1-Führung nach Toren der 17-jährigen Liv Corpataux und Stürmerin Aline Haussener nach dem ersten Drittel war doch eher schmeichelhaft und täuschte über den verhaltenen und zähen Beginn hinweg.
Im Mittelabschnitt, der torlos endete, hatten die Gäste aus der Nordwestschweiz die grösseren Spielanteile und mehr Ballbesitz. Aergera stand solide im Defensivsystem, wurde aber seinerseits kaum jemals gefährlich. Offensiv fehlte es – nicht zum ersten Mal in dieser Saison – an der Überzeugung und Kreativität.
Mit dem sehenswerten Freiostosstreffer von Angela Kohler aus der Distanz zum 3:1 begann das dritte Drittel mit einem Paukenschlag und schien die Nerven der Fans und der Spielerinnen vorerst zu beruhigen. Was danach folgte, kam dann aber aus Sensler Sicht einer Enttäuschung gleich. Die Gäste schalteten ab der 45. Minute einen Gang höher und glichen die Partie mit einem Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten aus. Aergera liess sich dadurch verunsichern und agierte fortan noch ängstlicher und vorsichtiger, was die Baslerinnen ausnutzten und schliesslich mit einer gnadenlosen Effizienz bestraften. Die abschlussstarke Stürmerin Nathalie Stocker in Basler Diensten traf in der 51. Minute zur erstmaligen Führung. Sichtlich geknickt war Aergera Giffers danach nicht mehr in der Lage, sich von diesem Schock zu erholen. Nach einem Treffer ins verlassene Giffersner Tor stand die bittere 3:5-Pleite fest.
Positive Playoffstimmung
Tags darauf waren die Emotionen schon zu Beginn auf beiden Seiten da, die Zweikämpfe wurden deutlich härter geführt und beide Teams schenkten sich nichts. Aergera zeigte sich in präsenterer Verfassung. Trotz dieser positiven Vorzeichen erzielten die Baslerinnen das erste Tor (10.). Das liess Aergera’s Jana Kolly nicht auf sich sitzen, sie setzte sich kurze Zeit später im gegnerischen Slot durch und bezwang die einmal mehr überragend aufspielende Torhüterin Hanna Sägesser zum 1:1 Ausgleich.
Der besseren Stimmung im Team von Aergera tat das unglückliche Kontertor der Hausherrinnen zur erneuerlichen Führung noch vor der ersten Pause keinen Abbruch. Die Performance im ersten Drittel gab Vertrauen und Zuversicht. Der Steigerungslauf der Senslerinnen setzte sich im zweiten Abschnitt fort. Nachdem eine Baslerin wegen Stockschlags auf die Strafbank beordert worden war, benötigte Aergera’s Powerplay gerade mal 18 Sekunden um die Partie zum 2:2 auszugleichen. Kurz vor Drittelsende spielte das Duo Klopfenstein/Haussener ihre Gegenspielerinnen abermals schwindlig, wobei Letztere einen schönen Querpass ihrer Kollegin souverän ins Basler Tor ablenkte.
Mit dem knappen 3:2-Vorsprung ging es in den Schlussabschnitt, in dem Aergera vor allem defensiv eine beherzte Leistung zeigte. Heikle Situationen, wie beispielsweise eine Unterzahlsituation in der 50. Spielminute überstand man dank kompakter Verteidigungsarbeit schadlos. So durften sich die Senslerinnen am Ende verdientermassen als Siegerinnen feiern lassen.