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26.03.2019Nur noch eine Chance auf den Ligaerhalt

Nur noch eine Chance auf den Ligaerhalt

Nachdem die Unihockey-Spielerinnen von Ärgera Giffers die Playouts gegen Frauenfeld verloren haben, kann ihnen nur noch ein Sieg in der Serie gegen B-Meister Mendrisio den Verbleib in der Nationalliga A sichern.

 

«Wie die Stimmung ist? Am Samstag waren alle zu Tode betrübt. Nicht nur die Spielerinnen, sondern auch ich.» An diesem Abend nämlich verlor Ärgera-Trainer Jan Jungo mit seinem Team das vierte Spiel der NLA-Playouts gegen Frauenfeld 1:3 und damit mit demselben Resultat auch gleich die Serie.

Der Match in der Freiburger Heilig-Kreuz-Halle sei ein Spiegelbild der gesamten Serie gewesen, sagt Jungo. «Uns fehlte es an Konstanz und Stabilität. 40 Minuten lang waren wir die bessere Mannschaft und hätten höher als 1:0 führen müssen.» Ein Gegentor zu Beginn des Schlussdrittels liess das Sensler Kartenhaus jedoch zusammenfallen. Mit drei Toren innert acht Minuten drehte Frauenfeld die Partie zwischen der 44. und 52. Minute. Dass seine Spielerinnen auch eine gewisse mentale Fragilität an den Tag legten, kam für Jungo nicht überraschend. «Wenn du die ganze Saison kein einziges Mal drei Punkte holst, ist das fast nicht zu vermeiden.»

An Samstag erstmals ins Tessin

Durch die Niederlage gegen Frauenfeld hat Ärgera seine erste Chance auf den Ligaerhalt vertan. Damit bleibt nur noch eine einzige Chance: Im Auf-/Abstiegsplayoff gegen Mendrisio. Die Tessinerinnen, die die Regular Season auf Rang drei abgeschlossen hatten, holten sich am Sonntagabend mit einem Sieg bei Qualifikationssieger Dürnten-Bubikon-Rüti den NLB-Meister­titel. Ab Samstag messen sich Ärgera und Mendrisio nun in einer Best-of-5-Serie. Der Heimvorteil ist aufseiten der Tessinerinnen.

Nach der Enttäuschung vom Wochenende blicken Jungo und sein Team der Serie schon wieder positiv entgegen. «Unser Team hat in den letzten Jahren nie aufgegeben. Und das wird es auch dieses Jahr nicht tun. Nach ein paar Tagen Köpfelüften wird auch die Stimmung wieder gut sein.»

Gegner im emotionalen Hoch

Einen Favoriten für diese Serie auszumachen, sei jedoch nicht möglich, sagt Jungo, der grundsätzlich über die besseren Spielerinnen verfügen sollte. «Das Gefährliche ist, dass wir nun auf einen Gegner treffen, der in dieser Saison fast nur positive Erlebnisse hatte und soeben B-Meister geworden ist. Eine topmotivierte Mannschaft, die weiss, wie man gewinnt, ist ein überaus gefährlicher Gegner.» Jan Jungo erinnert sich noch gut da­ran, wie er vor fünf Jahren mit Ärgera in die NLA aufgestiegen war. «Damals fühlten wir uns unschlagbar und marschierten entsprechend ohne Niederlage durch die Auf-/Abstiegsserie.»

«Reinkrampfen, reinwürgen»

Wer Jan Jungo zuhört, merkt schnell, dass das Feuer von damals auch heute noch in ihm brennt. «Wir haben immer unsere Torchancen. Jetzt müssen wir sie halt einfach nutzen, wir haben keine andere Wahl, jetzt müssen wir die Bälle reinkrampfen, reinkämpfen, reinwürgen, egal wie!» Der Trainer ist überzeugt, dass auch seine Spielerinnen mit dieser Hingabe ans Werk gehen werden. Denn obwohl Ärgera eine sehr schwierige NLA-Saison durchlebt, wollen die Senslerinnen den Abstieg unbedingt vermeiden. «Ich bin überzeugt, dass mehr in dieser Mannschaft steckt und wir das Potenzial hätten, auch in der NLA in Zukunft wieder die Playoffs zu erreichen.» Zunächst einmal müssen seine Spielerinnen zeigen, was sie in Sachen Abstiegskampf draufhaben.

Telegramm

Ärgera Giffers - Frauenfeld 1:3 (1:0, 0:0, 0:3)

Heilig-Kreuz-Halle, Freiburg. 133  Zu­schauer. Tore: 6. L. Bertolotti (E. Ganz) 1:0. 44. F. Svensson (N. Lindenstruth) 1:1. 48. P. Leone (P. Vacinova) 1:2. 52. N. Lindenstruth 1:3.

Schlussstand Serie (best of 5): 1:3.

Bericht Freiburger Nachrichten 26.03.2019, Matthias Fasel